Feuerwehr Essenbach beteiligt sich am "Defi Zubringer" Projekt

19. Mai 2021

Was zu tun ist, wenn jede Sekunde zählt
Notarzt Königer schulte Essenbacher Feuerwehrleute im Einsatz von
Defibrillatoren

Landkreis Landshut. Es ist eine Horror-Vorstellung, die leider oft Realität wird –
plötzlicher Herzstillstand. Dann entscheiden in aller Regel Sekunden über Leben
oder Tod. Mit einem Defibrillator, kann rasche erste Hilfe
geleistet werden – aber mit diesem medizinischen Gerät muss man umgehen
können. Dieses Wissen und Können hat Jürgen Königer, Ärztlicher Leiter
Rettungsdienst des Rettungszweckverbandes Landshut, 20 Einsatzkräften der
Freiwilligen Feuerwehr Essenbach vermittelt.

Die 20 Aktiven der FFW Essenbach können nun in solchen Fällen Mitbürgern mit
einem „Defi“ zu Hilfe eilen, wie der Schockgeber im Helferjargon kurz genannt wird –
und damit wertvolle Zeit gewinnen, bis Notarzt und Rettungswagen zur Stelle sind:
Im Rahmen des Projekts „Defi-Zubringer durch die Feuerwehr“ haben sich nun die
FFW-Leute zu Ersthelfern bei Herzstillstand ausbilden lassen. Sie wurden dabei von
Jürgen Königer fundiert im Umgang mit Defibrillator und in Herzdruckmassage
geschult, also somit in der Technik der Reanimation von akut gefährdeten
Menschen.
Nach Eingang eines Notrufs unter der 112 alarmiert ein Mitarbeiter der Integrierten
Leitstelle sofort Rettungswagen und Notarzt. Zeitgleich wird aber auch die örtliche
Feuerwehr benachrichtigt, die mit Herzdruckmassage und Anlage des Defibrillators
den Patienten erstversorgt, bis die medizinischen Hilfskräfte die Behandlung des
Patienten vor Ort übernehmen können. Aktive FFW-Leute sind in aller Regel
schneller an einer Einsatzstelle als Notarzt und Rettungsdienst, die zentral stationiert
sind.
Der erfahrene Notfall-Mediziner Jürgen Königer zeigte den Essenbacher
Feuerwehrleuten im Zuge der Schulung praxisnah, wie die Feuerwehrleute mit dem
Defibrillator umgehen müssen. Nun sind sie für Notfälle geschult und in der Lage, um
im Bereich ihres Einsatzgebiets schnelle und wertvolle zu leisten.
Königer freute sich seinerseits darüber, wie hochmotiviert die Essenbacher FFW-
Leute bei der Sache waren und dankte ihnen und ihrem Kommandanten Matthias
Wackerbauer ausdrücklich dafür. Die damit gewährleistete zusätzliche Unterstützung
durch die FFW Essenbach diene einzig und allein der verbesserten Versorgung der
Bevölkerung. Es sei eine wichtige zusätzliche Leistung, die pro Jahr voraussichtlich
zwei bis sechs Einsatze hervorrufen werde.
Im Rahmen des Projekts „Defi-Zubringer“ sind bereits aktive FFW-Leute in einer
ganzen Reihe von Gemeinden des Rettungsdienstbereichs und des
Rettungszweckverbands Landshut ausgebildet worden, der Stadt und Landkreis
Landshut sowie die Nachbarlandkreise Dingolfing-Landau und Kelheim umfasst.
Bislang haben im Landkreis Landshut bereits bei folgenden Feuerwehren
Schulungen stattgefunden: Bodenkirchen, Furth, Jesendorf, Bruckberg, Gündlkofen,
Baierbach, Attenhausen, Stollnried, Aham und Geisenhausen. Weitere Feuerwehren
wollen sich den guten Beispielen anschließen.